Mittwoch, 31. Oktober 2012

Grün, grün, grün ist alles was ich liebe!


Mein Tipp für die nahende Winterzeit: Trinke jeden Morgen einen grünen Saft!!

Mittlerweile bin ich vom Smoothie auf Saft umgestiegen: Er ist leichter und schneller verdaulich und ich habe gelesen, dass die Mineralstoffe und Vitamine schneller aufgenommen werden. Außerdem setzt sich beim Saft nicht so viel ab, wenn man mal größere Mengen für den Tag vorbereitet.

Die Zutaten klingen erst einmal merkwürdig: Stangensellerie, Gurke, Grünkohl oder Spinat, Petersilie (oder Koriander), je 1 Apfel und eine Orange (oder anderes Obst), 1 Zucchini, ein Stückchen Ingwer, Zitrone und ggf. eine Karotte. Möglich ist auch rote Beete (super!!), Brokkoli , Tomate und überhaupt jede Gemüsesorte. Schmeckt ECHT köstlich und man fühlt sich großartig. Grüne Säfte sind basisch und ein toller Start in den Tag!

Übrigens: Wenn du keinen guten Entsafter hast, kann man auch mit einer guten Küchenmaschine entsaften. Alle Zutaten mit Wasser fein pürieren (dann ist es im Grunde ein Smoothie) und dann durch ein Sieb pressen. Ich nutze meine Nussbeutel oder einen sogenannten Wäschesack aus dem Drogeriemarkt. Damit kann man große Mengen grünen Saft vorbereiten und das Reinigen des Entsafters fällt weg (das ist echt nervig ;).

Gute Entsafter (z. B. die Saftpresse Green Star) kosten sehr viel Geld, arbeiten aber auch sehr schonend, indem sie das Gemüse/Obst erst pürieren und dann diese Masse ausdrücken. Der Prozess ist also ähnlich.

Image via Kris Carr (die großartige Autorin des Buches "Sexy Crazy Diet" und "Sexy Crazy Cancer Tips")

Montag, 29. Oktober 2012

Faszinierende Faszien (Teil 2)


Im Juli 2011 hatte ich hier schon einmal über Faszien
berichtet und mich in meinem Blogbeitrag auf ein Interview der Zeitschrift Pilates-Magazin mit Dirk Beckmann bezogen (Certified Practitioner of Senmotic blue aus Düsseldorf). Umso mehr freue ich mich, dass Dirk Beckmann daraufhin mit mir Kontakt aufgenommen hat und er sich die Zeit für ein weiterführendes Interview mit mir genommen hat!

Wir erinnern uns (oder auch nicht ;)): Faszien erhalten in Sport und Therapie neuerdings eine große Aufmerksamkeit. Sie sind Teil des Bindegewebe-Systems, das ausnahmslos alle Organe, Muskeln, Knochen und Nerven umhüllt und ihnen damit Form gibt. Hier kann man  in einem beeindruckenden Vorher-Nachher-Bild sehen, wie sich die Arbeit mit den Faszien auf die Körperstruktur auswirken kann:



1) Herr Beckmann, erst in letzter Zeit wird ja viel über Faszien berichtet. Wie kommt es, dass gerade jetzt (erst) so viel Aufmerksamkeit aufkommt? Die Rolfing-Methode z. B. gibt es doch schon viele, viele Jahre.

Bevor ich auf die Frage eingehe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich für die Gelegenheit zu bedanken auf dieser Plattform dieses Thema ein wenig zu promoten und der Öffentlichkeit näher zu bringen. 
Wenn man in der Menschheitsgeschichte zurückblickt, kann man sicher sagen, dass bereits seit Jahrtausenden an Faszien gearbeitet wird. Denn jede Arbeit an Muskeln, jede Form des „Stretchings“ und auch jede Bewegung schließt Faszien mit ein (Wenn wir „Muskel“ sagen, müssen wir auch stets „Faszien“ denken). Die Frage ist lediglich mit welchem Ziel und noch viel mehr mit welchem Resultat.

Dr. Ida Rolf war wohl die erste, die Faszienmanipulation nutze, um die Körperstruktur nachhaltig zu verbessern und aufzurichten und diese Arbeitsweise in ein sehr strukturiertes und unterrichtbares System verpackte. Rolfing gibt es bereits seit den 60er Jahren aber man kann getrost sagen, dass diese Methode bei der breiten Bevölkerung weitgehend unbekannt ist. Ohne den Kollegen aus der Rolfing-Fraktion näher treten zu wollen, liegt das in meinen Augen mit Sicherheit auch an dem Drang, in der schulmedizinischen Welt Anerkennung finden zu wollen. Das führt dazu, dass viele Veröffentlichungen mit einem sehr fachlichem Touch und viel Fachchinesisch daherkommen. Für den Laien oft einfach kaum zu verstehen. Daher auch die relative Unbekanntheit bei der Bevölkerung die eben nicht zu 90 % aus Medizinern besteht. Rolfing steht in diesem Fall lediglich für die älteste und „bekannteste“ Stilrichtung. Denn ausgehend von dieser Methode haben über die Jahrzehnte viele fähige Therapeuten ihren eigenen Weg beschritten und Methoden entwickelt, die absolut eigenständig und in vielen Fällen mehr als ebenbürtig sind.

Der aktuelle „Boom“ in Deutschland hat in meinen Augen zwei Gründe. Zum einen hat sich in Deutschland erneut ein Forschungszweig für das Thema Faszien etabliert, der unter der Leitung von Dr. Robert Schleip stetig neue Ergebnisse auf wissenschaftlicher Seite liefert. Der deutlich größere Faktor dürfte aber ein kleiner Hype aus den USA sein, der derzeit über den großen Teich schwappt. Begonnen hat alles mit einer Reihe von Produkten, wie den sog. Foam-Rollern, die plötzlich in der Fitness-Industrie auftauchten und einen positiven Effekt auf die Faszien versprachen. Ausgelöst durch diese Marketingaktivitäten interessierte sich die Branche dann auch vermehrt für alles was mit Faszien zu tun hatte. So kam es zu Interview-Anfragen zu diesem Thema an verschiedene Experten, wie Dr. Schleip oder mich, für diverse Magazine. Der Beitrag, den Dr. Schleip und ich im Pilates Magazin beigesteuert haben, wurde in diesem Blog ja bereits diskutiert.

Geräte und Kurse möchten natürlich an den Mann oder die Frau gebracht werden, daher sind die Marketingaktivitäten in der Fachwelt momentan recht hoch. Abgesehen davon kann ich bei meinen Klienten, die einen ziemlich breiten Querschnitt durch die Gesellschaft darstellen und vom A wie Arbeiter, B wie Bürokraft, M wie Manager, S wie Schauspieler oder Sportler bis Z wie Zeitungsredakteur so ziemlich alles zu bieten haben, keinerlei nennenswerte Vorkenntnisse in Bezug auf Faszien erkennen. Ausgenommen vielleicht die Publikationen aus unserem eigenen Kreis, der bewusst weniger wissenschaftlich und damit für den Laien verständlicher kommuniziert.

2) Wie sind Sie persönliche auf das Thema Faszien aufmerksam geworden?

Ich betreibe bereits seit frühster Kindheit verschiedene Kampfkünste. Auf meinem Weg durch die unterschiedlichsten asiatischen Stile war ich stets auf der Suche nach einem besseren und funktionaleren Bewegen. Irgendwann traf ich auf einen Lehrer, der mir nahelegte mich einer Faszienbehandlung zu unterziehen, um aus mir einen sich halbwegs normal bewegenden Menschen zu machen. Ein Schlag in die Magengrube nach Jahrzehnten des Trainings und einem bereits sorgsam aufgebauten Ego. Tatsächlich sollte er aber Recht behalten. Dass solche positiven Veränderungen mit nur zehn einfachen Sitzungen möglich sind, faszinierte mich so sehr, dass ich zunächst alle Bücher, die ich zum Thema Faszien finden konnte, verschlang und mich dann entschied, selbst eine Ausbildung zu beginnen.

Im Grunde schloss sich mit meiner Ausbildung und der Arbeit als Faszientherapeut ein lange vorgezeichneter Kreis. Bereits als kleiner Junge war ich vom alten Ideal des Kampfkunstmeisters, der zugleich Kämpfer und Heiler ist, fasziniert. Bis zu meinem Kontakt mit der Welt der Faszien konnte mich aber keine Methode wirklich für sich gewinnen. Auch ein längerer Aufenthalt in Asien war in dieser Hinsicht zwar interessant aber nicht wirklich fesselnd. Vielleicht liegt das an den immensen Möglichkeiten, die die Faszienmanipulation bietet, um das Leben der Klienten nachhaltig zum Positiven zu verändern. Diese Arbeit ist weniger symptomlastig und gibt dem Klienten oft viel mehr als er eigentlich erwartet hatte.

3) Sie sind Certified Practitioner of Senmotic blue. Was genau versteht man darunter bzw. wie genau sieht ihre praktische Arbeit aus?

Ganz einfach gesagt ist ein Certified Practitioner of Senmotic blue ein Anwender der Senmotic blue Methode. Senmotic blue ist eine Weiterentwicklung verschiedener Faszienmanipulationsmethoden. Oberflächlich gesehen arbeiten wir nach dem Grundschema, das aus verschiedenen Schulen bekannt ist. Eine Sitzungsserie besteht aus zehn thematisch unterschiedlichen Einzelsitzungen, in denen der Körper zunächstvon Spannungsmustern und Verklebungen auf Faszienebene befreit und im Anschluss 
ieder im Schwerefeld der Erde integriert wird. Das geschieht indem mit Händen, Fäusten, Unterarmen oder Ellenbögen an Faszienstrukturen des Klienten gearbeitet wird, der dabei hauptsächlich auf einer Behandlungsliege liegt.

Inhaltlich unterscheiden sich die Sitzungen zum Teil enorm von anderen Methoden und auch der Fokus auf funktionales Bewegen ist durch den Kampfkunsthintergrund einzigartig. Während viele Therapieformen zur reinen manuellen Arbeit diverse Übungen weitergeben und Ihre Klienten zu Übungsmeistern erziehen, liegt unser Fokus auf Bewegungsmustern, die im täglichen Leben Verwendung finden und dafür sorgen, dass sich das Bewegen und die Körperstruktur fast automatisch weiter verbessern.

4) Mit welchen gesundheitlichen Problemen kommen Menschen zu Ihnen?

Da ich keinem Heilberuf nachgehe, arbeite ich auch nicht an gesundheitlichen Problemen meiner Klienten. Als Faszienspezialist interessiert mich ausschließlich die Körperstruktur meiner Klienten und wie ich Sie möglichst schnell und nachhaltig zu einem funktionaleren Bewegen führen kann. Ich arbeite also präventiv mit gesunden Menschen.

Nun liegen die Ursachen für viele Zivilisationsbeschwerden, die den Bewegungsapparat betreffen, wie Rücken- oder Nackenschmerzen oder Haltungsprobleme wie Hohlkreuz oder Rundrücken in der falschen Nutzung des Körpers und einer aus dem Lot geratenen Körperstruktur. Die Beschwerden sind in diesen häufigen Fällen Warnsignale des Körpers, der darum bittet, etwas zu verändern bevor es zu einem irreparablen Schaden kommt. Als positiver Nebeneffekt einer Faszienmanipulation mit dem Ziel einer besseren Körperstruktur und freierem Bewegen, können diese Warnsignale verschwinden, da auch die Ursache verschwunden ist. Das ist zwar nicht Ziel der Sitzungsserie, wird aber von vielen Klienten als sehr häufig vorkommendes „Nebenprodukt“ gerne mitgenommen. Und natürlich kann ich nicht ausschließen, dass Klienten insgeheim wegen dieses Nebenprodukts zu mir kommen. Im Zweifel ist natürlich immer der Hausarzt zu konsultieren.

Neben diesen Zivilisationsproblemen arbeite ich momentan häufig mit Klienten, die von ihrem Körper leben. Das können Therapeutenkollegen, Sportler oder Schauspieler sein und in letzter Zeit immer öfter Personen, die – in welcher Funktion auch immer – vor oder mit Menschen arbeiten und sich der Auswirkungen einer schlechten Körperstruktur auf Ihre Ausstrahlung und Körpersprache bewusst sind. Wir sprechen nicht ohne Grund vom „krummen Hund“ und vom „aufrechten Mann“ mit den entsprechenden Bedeutungen. Im Grunde sollte sich jeder, der sich beispielsweise einen teuren Rhetorik-Kurs oder ein Medientraining von Berufswegen gönnt, auch über eine Sitzungsserie nachdenken.

5) Kann man auch zuhause etwas tun, um die Faszien zu "trainieren" (ich habe beispielsweise kürzlich gehört, dass auch "simple" Bürstenmassagen hilfreich sein sollen).

Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Produkte, die einen positiven Effekt auf das Fasziennetz haben sollen. Aus der Sicht eines Faszientherapeuten mag dieser Effekt vielleicht existieren, ist aber im Vergleich zu einer Sitzungsserie so marginal, dass man ihn vernachlässigen kann. Trotzdem bleibt die berechtigte Frage: „Was kann ich selber tun?“

Die Antwort ist denkbar einfach: Bewegen Sie sich funktional! Funktional bedeutet dabei, dass Sie sich bei allem was Sie tun so entspannt und ökonomisch wie möglich bewegen. Gleichzeitig sollten Sie den gesamten Bewegungsspielraum nutzen, den Sie von der Natur zugedacht bekommen haben, denn dann bleibt er Ihnen auch erhalten (In keinem Fall ist hier „Stretching“ gemeint). Was Sie nicht nutzen, wird wegrationalisiert.


Das scheint ein durchgehendes Muster im Körper zu sein. Muskelmasse, die ich plötzlich nicht mehr nutze, verschwindet nach kurzer Zeit wieder und Bewegungsspielraum, den ich nicht nutze, steht mir irgendwann nicht mehr zur Verfügung. Bei Kleinkindern oder auch unseren Haustieren kann man noch sehr schön sehen, was es bedeutet, sich nach dem Aufstehen zu recken und zu strecken. Erwachsene vernachlässigen dieses notwendige „freimachen“ nach Stunden der relativen Bewegungslosigkeit im Schlaf meist vollkommen und verabschieden sich dann in ihren weitestgehend bewegungslosen Büroalltag, der höchstens von sehr einseitigen Bewegungen oder Zwangshaltungen an der Tastatur und Maus des PC geprägt ist.

Dabei sorgt funktionales Bewegen automatisch dafür, dass Menschen wie ich wenig zu tun haben. Nehmen Sie beispielsweise den Ballengang. 80 % der Fußprobleme und viele Probleme des Bewegungsapparats lassen sich schlicht und einfach darauf zurückführen, dass Menschen Ihre Füße falsch benutzen und falsch gehen. Stimmt das Fundament nicht, ist der Turm zu Pisa schief. Dazu kommt noch falsches Schuhwerk, das den Prozess verschlimmert. Um nicht den Rahmen zu sprengen möchte ich den interessierten Leser auf den Blog www.einfachballengang.de verweisen.

Nutzen Sie den Ballengang als funktionales Bewegungsmuster, haben viele „Probleme“ keine Chance zu entstehen, da die Ursachen nicht vorhanden sind. Und es kommt noch besser! Da es sich um ein Bewegungsmuster handelt, brauchen Sie, wenn Sie die Anfangsphase hinter sich haben, nicht mehr zu üben. Sie machen es einfach jeden Tag - immer und vollkommen automatisch. Das ist das beste und natürlichste Training, das Sie haben können. Leider glauben wir Menschen, dass es sinnvoll ist, Bewegen in Trainingspläne und Zeitblöcke zu packen. Die Natur belehrt uns da eines Besseren. Kein Tier trainiert. Tiere bewegen sich einfach ständig funktional so wie es die Natur für sie vorgesehen hat. Als Endergebnis braucht sich z.B. keine Gazelle vor einem Löwenangriff aufzuwärmen, um eine Muskelverletzung zu vermeiden.

Viele funktionale Bewegungsmuster erschließen sich fast von selbst, wenn Sie nur einmal wirklich auf Ihren Körper hören. Um beim Beispiel des Ballengangs zu bleiben, lässt sich sagen, dass Sie ihn fast automatisch machen, wenn Sie barfuß auf unbekanntem Terrain mit kleinen Steinchen und Zweigen laufen. Unser Nervensystem besitzt scheinbar genug Intelligenz, um richtiges Bewegen zu kennen und zu praktizieren, wenn wir es nur zulassen.

Als Fazit kann ich sagen, dass Sie sich einen qualifizierten Faszienexperten suchen sollten, der zunächst einmal in manueller Arbeit Ihren Körper frei macht. Das spart Ihnen Jahre des eigenen „Trainierens“ und Sie starten gleich von der Pole-Position, statt sich mühsam von hinten vorzuarbeiten. Gleichzeitig sollte dieser Experte Ihnen wichtige Hinweise in Sachen Bewegen geben können. Achten Sie darauf, dass Sie Bewegungsmuster beigebracht bekommen, die universell einsetzbar sind. Tausend und eine Übung in seltsamen Posen mögen interessant sein, lassen sich aber im Alltag meist schwer umsetzen. Es bleiben Ihnen dann nur 1 bis 2 Stunden am Tag zum Üben (Wenn Sie ehrgeizig sind). Im Verhältnis zu 8 Stunden, in denen Sie sich falsch bewegen, ist das zwar schon etwas aber immer noch recht wenig. Sie könne die Zahlen gerne auf 10 Jahre hochrechnen ;) Ihr Körper bildet immer das dominante Muster ab. „Form folgt Funktion und Funktion folgt Form!“ heißt es in meiner Zunft. So wie Sie sich bewegen, sehen sie aus. So wie Sie aussehen, bewegen Sie sich.

Wenn Ihr Körper vom Filz der vergangenen Jahre befreit wurde und Sie das Konzept des funktionalen Bewegens verstanden haben, können Sie jeden Spaziergang, jede Treppe, jedes Bücken oder Aufstehen zum „trainieren“ benutzen. Auf diese Weise werden Sie schnell wesentlich leistungsfähiger, ermüden weniger schnell, fühlen sich frisch und bewegen sich frei und ohne Bewegungseinschränkungen. Als Bonbon können Sie den Effekt des Alterns – zumindest in Sachen Bewegen – umkehren. Ich bewege mich heute fast 34 besser und leichter als mit 20. Vielen meiner Kollegen und Klienten geht es genauso. Mit dem Unterschied,dass statt der 34 vielleicht eine 54 steht.

Lieber Herr Beckmann, vielen Dank für die ausführlichen und interessanten Antworten!!!

Bildmaterial via (c) Dirk Beckmann

Montag, 8. Oktober 2012

Macht sauer lustig?





I
ch beschäftige mich in letzter Zeit intensiver mit dem Thema Säure-Basen-Haushalt. Dabei habe ich mich erinnert, dass mir schon vor vielen, vielen Jahren eine damalige Kollegin ein Buch dazu empfohlen hat und mir ständig "ins Gewissen redete". Damals haben mich die Zusammenhänge aber nicht wirklich interessiert (ich hab es auch gar nicht verstanden) und darum hab ich nur halbherzig zugehört. Das klang einfach alles total kompliziert....

Da mir das Thema in letzter Zeit jedoch immer häufiger begegnet und ich erkenne, wie viele Krankheiten in einem übersäuerten Körper lauern, habe ich nun doch mal genauer hingesehen:

Eigentlich neutralisieren sich Säuren und Basen gegenseitig und unser Körper gibt alles, damit der pH-Wert in den Organen, im Blut und in den Zellen ideal ist und bleibt. Dazu hat er verschiedene Puffermechanismen, die sofort ausgleichen wenn der Wert mal ausschlägt. Diese Ausgleichssysteme funktionieren aber nur, wenn wir uns gesund und ausgewogen ernähren, keinen Stress haben, uns genügend bewegen etc. Ein übersäuerter Organismus erhält zu wenig Sauerstoff und ist damit ein "perfekter Nährboden" für alle möglichen Krankheiten. Krebszellen beispielsweise haben größte Schwierigkeiten in einem basischen Umfeld zu überleben. Aber auch unser Wohlbefinden und unsere Psyche reagieren stark auf ein Ungleichgewicht (bei depressiven Patienten hat man in vielen Studien eine Übersäuerung festgestellt).

Wie kann ich also meinem Körper helfen?

Viele basische Lebensmittel essen (rohes Gemüse, Sprossen, Avocado, Tofu, Mandeln, Olivenöl) und wenig säure bildende Speisen (Fleisch, Milchprodukte, Süßigkeiten, Zucker, Alkohol, Kaffee). Eine schöne Übersicht gibt es HIER. Interessant ist, dass vor allem alles Süße im Körper Säure bildet...
Basische Bäder (oder Teilbäder) nehmen.
Morgens schon auf nüchternen Magen ein Glas heißes Wasser mit Zitronensaft trinken. Zitronensaft entgiftet, regt die Tätigkeit von Leber und Galle an und wirkt entgegen landläufiger Meinung nicht übersäuernd auf den Organismus. Bei der Verdauung entsteht aus der Zitronensäure basisches Kaliumkarbonat, das Säure neutralisiert und den Körper mild entsäuert.

Es lohnt sich wirklich, mal eine Weile darauf zu achten und zu beobachten, was passiert...