Donnerstag, 11. Dezember 2014

Claudis Corner | Seelenfutter (- versaut von google)



Es ist früh dunkel, es ist kalt und tagsüber sitze ich den ganzen Tag unter Neonröhren-Beleuchtung – pah, das macht nicht froh. Ich sehne mich nach Seelenfutter, nach irgendetwas, das irgendwie alles schön macht. Daher umgebe ich mich mit inspirierenden Dingen – und das ist bei mir gerne Literatur oder anderes gedrucktes Material, wie schöne Zeitschriften beispielsweise.

Natürlich, Bücher gehen immer. Da bekomme ich meine Inspiration, meine Ablenkung von der "normalen Welt" um mich rum. Und weil das so ist und ich mich auch nicht entscheiden kann, lese ich momentan vier Bücher gleichzeitig und höre außerdem noch drei Hörbücher parallel, dazu warten noch drei Magazine darauf, gelesen zu werden – ist ja irgendwie auch nicht das Wahre. Statt dank meiner Seelennahrung super zu entspannen, überlege ich immer, wann ich welches Medium nutzen kann. "Die Vermessung der Welt" läuft im Auto auf dem Weg zur Arbeit und zurück – ich muss sagen, so komme ich recht schnell voran mit dem Buch. Abends im Bett gibt es dann abwechselnd "Tender Bar" und "Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus". Leider schlafe ich dabei immer ein und daher werde ich diese beiden Bücher wohl noch ziemlich lange hören.

Bevor ich mich dem Einschlaf-Hörbuch widme, lese ich gerne noch ein, zwei Seiten in "24 Stunden. Ein Tag im Leben deines Körpers" oder auch in einem Elisabeth George-Krimi "Glaube der Lüge". Neuerdings habe ich mein Interesse an historischen Themen wiederentdeckt und daher gibt es dann und wann ein paar Seiten "Europa im Jahrhundert der Aufklärung" – im Wechsel mit "Unser armer Schiller. Eine respektlose Annäherung". Die Zeitschriften sind zwischendurch auch noch dran.

Ich habe neulich überlegt, ob ich ein Opfer dieser google-Manie geworden bin. Man liest ja nix mehr so richtig, sondern googlet und überfliegt. Scant Texte nach ein paar Schlüsselworten ab, und wenn nichts dabei ist, was einen länger hält, klickt man weg. Bei Büchern funktioniert das nicht, aber ich ertappe mich dabei, wie ich auch beim Lesen dauernd Dinge google. Kaum ein Stichwort ist sicher ...dann schau ich mal dies nach und gucke mir Karten von der Umgebung an, in der mein Krimi spielt. Ich lese was bei Wikipedia nach, um meinen Lesegenuss vermeintlich zu steigern – dabei macht es eigentlich alles zunichte. (Verzichten möchte ich auf dies tolle Info-Technik aber auch nicht!)

Geht euch das auch so? Oder habt ihr entweder "das fesselnde Buch", dass alle Technik vergessen lässt oder aber die Gelassenheit euch nicht ablenken zu lassen?

Ich bin gespannt es zu erfahren – und ich nehme auch gerne Buchtipps entgegen. :-)

Bis die Tage,

Claudi

Image via Pinterest

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