"Ich ruhe in mir
selbst", diesen Satz habe ich während der vergangenen Tage oft
mantraartig vor mich hingesagt. "Ich ruhe in mir selbst, denn
auch wenn ich mich jetzt ärgere, wird sich an der Situation nichts
ändern." Gemeint war der Umstand, dass ich entgegen aller
Planungen krank geworden bin – und ratet mal was: es passte mir gar
nicht in den Kram. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Zeit für so
was. Krank und zum Nichtstun verdammt, rumliegen und einfach nur
klarkommen – mehr war erstmal nicht.
Natürlich habe ich
mich trotzdem geärgert, denn ich wollte gesund und stark und voller
Elan in das neue Jahr starten. Tschakaaaaaa....stattdessen gab es
Katzenjammer und Fieberträume.
Ich frage mich, warum
ich als jemand, der sich eigentlich als gelassen einschätzt, so ein
Problem mit (vermeintlichem) Kontrollverlust hat. Ich weiß, man kann
nicht alles um sich herum im Griff haben – ich möchte das aber.
Ich möchte steuern und lenken, statt mich Unvorhergesehenem hingeben
zu müssen. Was bedeutet das nur? Warum will ich immer alles im Griff
haben? Vielleicht komme ich noch dahinter? Ich trainiere ja täglich
weiter und denke auch stets an die mahnenden und lieben Worte
erfahrener Menschen. Sie sagen: "Lass los!" Und "Manchmal
muss man sich einfach auf die Situation einlassen und akzeptieren,
dass es eh anders kommt, als man denkt!" (Wie recht sie haben!)
Beispiel: Frisch
genesen auf dem Weg zur Arbeit – extra früh losgefahren, weil man
ja eh schon ein paar Tage gefehlt hat – und: Stau. Nicht weit
gekommen, geht es per stop'n'go die ganze Vahrenwalder Straße
runter, weil Chaos auf der A2 und Rückstau und eine kaputte Ampel
für die morgendliche Pendlerschwemme einfach zu viel waren. Klar,
zuerst saß ich wieder voll freaky hinterm Steuer und wütetet vor
mich hin. (Ich fluche dann gerne! ...und wie schlecht die anderen
Auto fahren, Gottogott!) Doch nach einer Weile fügte ich mich in
mein Schicksal und kroch mit allen anderen brav Meter für Meter dem
Ziel entgegen. Hilft ja nix.
Dienstag lief es zäh,
Mittwoch war das Durchkommen schwierig – aber ich will mich nicht
mehr drüber aufregen. Es verschwendet Energie und vermiest die
Laune. Heute morgen habe ich gedacht: "Nächsten Tag dringend
woanders langfahren und den Straßenverstopfern entgehen." Jetzt
gerade denke ich: "Wozu?" Losfahren und gucken, wie es ist
- nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Hauptsache ist ja, gesund
und munter ankommen. Man kann nicht alles im Griff haben und schon
gar nicht den morgendlichen Straßenverkehr....
Ich hoffen, dass ich es
weiterhin schaffe, ruhig zu bleiben. Generell.
Wobei natürlich auch
das Kontrolle haben unter Kontrolle haben etwas komisch
anmutet...haha, naja. Ich wünsche euch Gelassenheit.
Claudi
Image via Pinterest
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
movenyo@arcor.de