Freitag, 13. August 2010
Motivation
Man hat es sich so fest vorgenommen ("Ab heute/morgen/Montag gehe ich MINDESTENS 2 x die Woche zum Sport!"). Und was passiert? Man kommt gestresst von der Arbeit nach Hause, setzt sich nur ganz kurz aufs Sofa und "zack" - festgeklebt ;-).
Nicht, dass ich die Spezialistin zur Übwindung des inneren Schweinehundes wäre... ;-). Aber ich habe mir mal intensiv darüber Gedanken gemacht und auch ein paar schlaue Bücher darüber gelesen (@Nicole: Ist damit ein Teil deiner Frage beantwortet?? *kicher* ;-))!
Erstmal vorweg: Wir sind nicht allein ! Einer aktuellen Umfrage zufolge, können mehr als die Hälfte aller Bundesbürger ihre gesteckten (Fitness)ziele nicht erreichen. Die meisten Ziele sind eindeutig zu hoch ("Ich laufe jetzt JEDEN TAG!", "Ich esse NIE mehr Schokolade...!"). Es folgt Frust und dann schließlich (verständliche) Resignation.
Von Natur aus disziplinierte Menschen (gibt es die!???) haben es sicher leichter. Die Kunst ist aber wohl, da hin zu kommen, dass man keine Disziplin mehr braucht! Eine Ballett-Tänzerin hat mal gesagt: "Schau deinem Feind jeden Tag ins Gesicht! Immer und immer wieder - so lange, bis er dein Freund ist!" Da ist was dran, obwohl ich den inneren Schweinhund nicht als Feind bezeichnen würde... Wir SIND Gewohnheitstiere. Der Mensch tut nicht, was er mag! Er mag, was er tut - wenn er es nur lange genug tut und daran gewöhnt ist!
Aber wie motiviert man sich denn dann, um lange genug "durchzuhalten", bis man endlich daran gewöhnt ist? Ich persönlich glaube nicht, dass Formulierungen wie "Ich will schlank sein!", "Ich will gesund leben!" oder "Ich will straffe Beine!" allein reichen, um durchzustarten. Zumindest reichen sie mir nicht ;-)! Noch weniger halte ich davon, sich selbst ständig mit bootcamptrainerähnlichen "Motivationssprüchen" anzutreiben: "LOS! Runter vom Sofa, beweg endlich deinen faulen Arsch!!!!".
Sicher: Manchmal ist es gut und auch sinnvoll, sich ein bisschen in den Hintern zu treten - aber bitte nicht so destruktiv. Ganz ehrlich: Ich glaube und finde, der liebe Schweinehund hat manchmal wirklich gute Gründe für seine Bockigkeit.
Es gibt 1000 Ratgeber zum Sieg über den inneren Schweinehund, aber davon halte ich nicht so viel! Viel schlauer ist es doch, sich mit ihm zu verbünden. Hinzuschauen, warum man sich so schwer aufraffen kann. Neige ich vielleicht tatsächlich dazu, mir viel zu viel aufzuhalsen und bin einfach überfordert? Stecke ich meine Ziele vielleicht wirklich zu hoch?? Da ist es doch nett vom Schweinehund, dass er ein bisschen aufpasst...
Ja, die ganzen gängigen Motivationstipps können helfen: Realistische Ziele stecken, einen Plan aufstellen und die Termine in den Kalender schreiben etc.. Aber es nützt alles nichts, wenn du nicht wirklich weißt (besser noch: fühlst!), warum du dieses oder jenes tun "solltest"!
Mit anderen Worten: Such dir etwas, was dir WIRKLICH Spaß macht. Nur weil der beste Freund auf joggen oder Fitness-Studio schwört, muss das noch lange nicht auch auf dich zutreffen. Beobachte genau, wie es dir nach dem Training geht! Bist du total erschlagen und froh, dass es vorbei ist? Dann ist es vermutlich nicht das Richtige für dich! Wenn du "deinen" Sport gefunden hast, ist Vorfreude auf die Bewegung die beste Motivation. Erinnere dich, wie fantastisch du dich nach dem letzten Training gefühlt hast. Wie beschwingt und gelöst du nach Hause gegangen bist, weil du deinen Alltagsstress vergessen und deinen Körper gespürt hast. Erinnere dich, wie deine Rücken- oder Kopfschmerzen auf einmal verschwunden waren!
Ich habe neulich folgende Empfehlung gelesen: Statt "Ich muss heut zum Training" kann man auch einfach sagen "Ich gönne mir heute (m)einen tollen Körper oder ein sagenhaftes Körpergefühl!" Großartig :-).
Und manchmal (!!!!) ist es auch absolut richtig und legitim (ja, sogar gesund), sich aufs Sofa zu legen und dem Schweinehund das Köpfchen zu kraulen. Aber dann bitte ohne anschließende Selbst"zerfleischung", sondern mit Genuss!!!
Denn (um es mit Pippi Langstrumpf zu sagen ;-):
Image via thedailybeast.com
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