Letzte Woche habe ich bei Facebook dieses wundervolle Zitat von Danielle La Porte gepostet und es hat mich nachhaltig beschäftigt.
Ja, es stimmt! Jeder möchte uns (aus oft nachvollziehbaren, aber egoistischen Gründen) auf eine bestimmte Art und Weise "haben": Zugänglich, hilfsbereit, loyal! Oft werden wir daran gemessen, wie pflegeleicht/massenkompatibel wir sind. Da wird einem natürlich sofort klar, dass die Individualität irgendwie auf der Strecke bleiben muss - sonst wird das nix!
Zwar wissen wir, dass wir nicht "everybody's darling" sein können (und wohl auch nicht wollen) und dennoch wurmt es uns irgendwie, wenn wir merken, dass wir Erwartungen enttäuschen oder jemand ein falsches Bild von uns hat. Wobei hier ja die interessantere Frage wäre, ob dieses Bild wirklich falsch ist. Es ist unangenehm, wenn man sich als Rädchen nicht perfekt ins Ganze einfügt und wir fühlen uns als Störfaktor oder Außenseiter. Verständlicherweise möchten wir möglichst nur unsere Schokiseite präsentieren und die "Keksseite" lieber unter den Tisch fallen lassen. Kommt halt besser rüber....! Glauben wir zumindest...
Wenn wir es aber immer für alle fein machen möchten, müssen wir uns früher oder später fragen, wie echt wir noch sind und wie es mit unserer Treue uns selbst gegenüber steht. Außerdem ist es anstrengend und ungesund, ständig gegen sich selbst zu arbeiten.
Authentizität ist ja schon irgendwie ein abgenudeltes Wort, aber je länger ich lebe, desto mehr begreife ich es und desto klarer wird mir, wie wichtig es ist!
Unsere Welt wird immer schneller, immer digitaler, immer glatter (äußerlich!) und irgendwie auch verlogener... Modelfotos werden bis zur Unkenntlichkeit retuschiert und obwohl wir natürlich wissen, dass all die Schönheiten unbearbeitet auch nicht viel hübscher sind als Erika Mustermann, träumen wir von diesen Idealvorstellungen und schlimmer noch: Wir messen uns daran. Im Internet kann jeder alles sein und keiner merkt's!
Vielleicht wächst gerade deshalb immer mehr die Sehnsucht nach Echtheit, nach Wahrhaftigkeit! Wo aber soll die zu finden sein, wenn wir allen anderen (und schlimmer noch: uns selbst) ständig etwas vormachen?
Und was ist die Alternative? Lassen wir ab heute jede noch so kleine Launenhaftigkeit ungebremst in die Welt hinaus?! Nee, so verstehe ich Authentizität nicht. Ich finde es völlig okay, ligitim und richtig zum Beispiel im Job bestimmte Seiten von sich hervorzuheben. Nicht jede Facette von sich zu zeigen, hat ja auch etwas mit Professionaliät und Verantwortung zu tun. Wichtig finde ich nur, dass die gezeigte Seite auch wirklich ein Teil von mir ist und dass ich mir dessen bewusst bin. Wenn ich ständig nur eine Rolle spiele, geht der Schuss irgendwann nach hinten los.
Wahrheit ist wie Wasser: Sie sucht sich ihren Weg und sickert schließlich irgendwo durch!
Spätestens dann merken wir (und auch unser Umfeld!): Irgendetwas stimmt nicht!
Um authentisch sein zu können, muss ich mir ja auch erst einmal die große Menschheitsfrage stellen:
Wer bin ich?
Was will ich, was brauche ich? Und auch: Was will ich NICHT? Klingt einfach, ist es aber nicht. Verrückt (im wahrsten Wortsinn!) ist auch, dass wir unsere wahre Identität ständig im Außen suchen. Zum Beispiel in den Rückmeldungen unserer Familie/Freunde/Kollegen. Eigentlich weiß jedes Kind, dass das keinen Sinn macht...
Das wichtigste Werkzeug für den Blick nach Innen ist und bleibt die Meditation und ich kann nur jedem ans Herz legen, sich damit zu beschäftigen und eine passende Form für sich zu finden.
Ganz ehrlich: Ich wüsste nicht, was ich ohne Meditation tun sollte. Ich unterschreibe voll und ganz die "Forderung", dass Meditation ein Unterrichtsfach in der Schule sein sollte. Was wäre das für ein unschätzbarer Gewinn!!! Natürlich hilft es auch, sich im Alltag immer mal wieder zu beobachten. Wo arbeite ich gegen mich und meine Überzeugung? Ein untrügliches Zeichen dafür sind unsere Gefühle. Aber es nützt natürlich alles nichts, wenn wir nicht hinhören (und da sind wir wieder bei der Meditation ;)).
Was gehört noch zu Authentizität?
Absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber (auch nicht so einfach....)! Wem mache ich etwas vor und warum? Vielleicht gehört dazu auch, ein liebegewonnenes Bild von sich selbst über Bord zu werfen oder dem Leben eine neue Richtung zu geben? Beides sind große Schritte und darum fehlt noch eine ganz wichtige Zutat: Mut! Ohne eine gehörige Portion davon, wird es kaum gelingen. Für Mut widerum brauchen wir Selbstvertrauen und du merkst schon: Wir kommen langsam an "des Pudels Kern".
Überraschung, Überraschung: Die Grundvoraussetzung für all das ist mal wieder die Selbstliebe!
Wir kommen nicht drum herum ;). Natürlich: Ich KANN nicht authentisch sein, wenn ich mich nicht liebe und akzeptiere.
Sagt sich alles so leicht dahin - ich weiß....!
Aber setzen wir doch da für den Moment heute mal an und starten unseren Wochenanfang mit ein paar netten Worten und/oder Gedanken an uns selbst, einverstanden?!
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