Manchmal habe ich das
Gefühl, dass da zwischen meinen Ohren nichts mehr ist. Dort, wo ich sonst zu
denken und zu merken pflege, passiert in diesen Momenten nichts mehr. Woran das
liegt? An zu viel Information.
Ich bin für gewöhnlich
jemand, der Neues schwammartig aufsaugt – am liebsten poste ich beim Fernsehen
Dinge, während ich noch ins ipad glotze, eine Zeitschrift durchblättere und
dabei telefoniere... Mal ehrlich: Mein Mann kommt hier manchmal in mein Büro
(Sofa) und lacht mich aus, weil ich sehr zu second screen-Verhalten (oder third
oder forth) neige..."Na, sitzt du wieder in deiner Schaltzentrale?",
lacht er dann. Jaaaaa, ich bin ein Informationsjunkie und will immer mehr und
alles auf einmal und dann kommt er auf einmal so ganz unvermittelt – der
Kollaps. Rien ne va plus – Nichts geht mehr! Aus die Maus, das war's.
Folgerichtig müsste ich
dann so ein Fehlersignal von mir geben "nöööt" – Achtung, Absturz.
Alle Gehirnzellen scheinen sich dann parallel abzuschalten, herunterzufahren.
Ich mag das nicht! Und ich versuche diesen Zustand des plötzlichen Verblödens
auch weitestgehend zu ignorieren – leider kann ich mich nicht verstellen. Eine
liebe Kollegin ertappt mich hin und wieder dabei und lacht "haha, wie die
guckt" – wahrscheinlich sieht man mir an, wie ich krampfhaft versuche den
Faden wiederzufinden, ohne mir etwas anmerken zu lassen. Eine andere liebe
Kollegin hilft mir behutsam wieder auf die Sprünge, indem sie sich Schritt für
Schritt mit mir an das Vergessene herantastet. (Vergessen habe ich es ja
eigentlich nicht, aber es ist irgendwo in Sphären gerutscht, die ich in solchen
Situationen nicht mehr ansteuern kann.)
Einige werden mich
bereits dabei erlebt haben, wie ich mit den Armen schlackere, nicht auf das
Wort komme und dann sage "Das hier nachmachen!" Tja, manchmal setzt
es einfach aus. Und ich kann mir nichts mehr merken, gerade hatte ich noch den
Plan dies und jenes zu machen oder einzupacken und Sekunden später – abgelenkt
vom Zähneputzen - ist es erstmal wieder weg, um Stunden später
wieder aufzuploppen: „Mist, Essen für die Arbeit zuhause vergessen!“
Ich weiß natürlich, dass ich mich und die Signale meines Körpers an dieser Stelle ernst nehmen sollte und meinem Hirn mal eine Pause gönnen müsste. Das tue ich bald, denn ich hab demnächst Urlaub und mache einen kurzen Wellness-Trip mit Wandern, Entspannen in der Sauna. Und mit Stadtführung, weil ich natürlich wieder mal nicht verreisen kann, ohne Infos über mein Ziel und seine bewegte Geschichte zu bekommen...
Aber trotzdem, es wird
Zeit zu defragmentieren. Beim PC hilft das ja auch: "logisch
zusammengehörende Datenblöcke auf dem Speichermedium neu und möglichst
aufeinanderfolgend zu ordnen, so dass sich die Arbeitsgeschwindigkeit des
Systems erhöht". Das werde ich tun!
Auf dass das Ding da oben zwischen meinen Ohren wieder
rund laufe....
Claudi
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