Donnerstag, 27. Dezember 2012

Claudis Corner | A walk in the park ... I'm in the dark


Ach, was für eine schöne Idee: am ersten Weihnachtstag einen gemütlichen Spaziergang unternehmen und am Ende des Weges wartet der Weihnachtsschmaus im urgemütlichen Restaurant. 

Soweit der Plan, doch die Realität sah mal wieder ganz anders aus. Ich hätte es mir auch denken können. Für den knapp fünf Kilometer langen Weg veranschlagte das Navi gut eine Stunde – das dürfte ja zu schaffen sein. Den Großteil des Weges kannten wir – schön die Allee nach Herrenhausen entlang und dann noch ein Stückchen...

Blöderweise hatte ich nicht bedacht, dass es abends früh dunkel wird und der idyllische Spaziergang schon aufgrund der Lichtverhältnisse so gar nichts für das Auge sein würde. Im Gegenteil, als nachtblindes Wesen muss man sich arg konzentrieren. Erschwerend kam hinzu, dass der Mann eine Abkürzung kannte. (Ich hätte es wissen müssen...) und so fand ich mich am Weihnachtsabend nicht auf einem erbauenden Spaziergang wieder, sondern stolperte einen unbeleuchteten Weg irgendwo am Fluss entlang. Es kam zu einem Beinah-Zusammenstoß als ein Radfahrer, natürlich ohne Licht, uns auf seiner Hunderunde begegnete. "Pass auf", rief der Mann und ich konnte grad noch zur Seite hüpfen, wo ich allerdings auf dem schlammigen Boden wegrutschte und an den Mann geklammert Halt suchte. Dem Radfahrer ist kein Vorwurf zu machen, nur Idioten gehen an Weihnachten im Stockedustern in Feld und Flur spazieren. An der Wasserkunst wurde es wieder heller, doch es half nichts: die frisch geputzten Schuhe waren schlammverschmiert und ich im kleinen Schwarzen schimpfte wie ein Rohrspatz. Doch es sollte noch unwirtlicher werden, denn als wir das Handy zu Rate zogen, um den Weg zum Restaurant zu finden, schickte uns dieses einen Trampelpfad zwischen Bahndamm und Industriebrache entlang. (Da würde ich nicht mal tagsüber gerne langlaufen.) Nach gut einer Stunde – diese Angabe stimmte also – kamen wir völlig vertüddelt und dreckig im Restaurant an. Ich saß halb auf dem Flur, aber egal, ich war jetzt fest entschlossen das Weihnachtsessen zu genießen, was ich dann auch tat. Den Gästen am Nachbartisch fiel eine Deckenleuchte auf den Tisch – auch nett.
Den Rückweg legten wir dann übrigens aufgrund des einsetzenden Regens teilweise per Taxi zurück – wir waren in fünf Minuten zuhause.


Als ich hier am Schreiben war, haben die Kater den Weihnachtsbaum umgeworfen – Halleluja!

Alles Gute!
Claudi


Image: Privat

1 Kommentar:

  1. Haha, danke Claudi - ich hab sehr gelacht. Dieser Spaziergang hätte auch von mir sein können ;).

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