Ach, was für eine schöne
Idee: am ersten Weihnachtstag einen gemütlichen Spaziergang unternehmen und am
Ende des Weges wartet der Weihnachtsschmaus im urgemütlichen Restaurant.
Soweit
der Plan, doch die Realität sah mal wieder ganz anders aus. Ich hätte es mir
auch denken können. Für den knapp fünf Kilometer langen Weg veranschlagte das
Navi gut eine Stunde – das dürfte ja zu schaffen sein. Den Großteil des Weges
kannten wir – schön die Allee nach Herrenhausen entlang und dann noch ein
Stückchen...
Blöderweise hatte ich
nicht bedacht, dass es abends früh dunkel wird und der idyllische Spaziergang
schon aufgrund der Lichtverhältnisse so gar nichts für das Auge sein würde. Im
Gegenteil, als nachtblindes Wesen muss man sich arg konzentrieren. Erschwerend
kam hinzu, dass der Mann eine Abkürzung kannte. (Ich hätte es wissen müssen...)
und so fand ich mich am Weihnachtsabend nicht auf einem erbauenden Spaziergang
wieder, sondern stolperte einen unbeleuchteten Weg irgendwo am Fluss entlang.
Es kam zu einem Beinah-Zusammenstoß als ein Radfahrer, natürlich ohne Licht,
uns auf seiner Hunderunde begegnete. "Pass auf", rief der Mann und
ich konnte grad noch zur Seite hüpfen, wo ich allerdings auf dem schlammigen
Boden wegrutschte und an den Mann geklammert Halt suchte. Dem Radfahrer ist
kein Vorwurf zu machen, nur Idioten gehen an Weihnachten im Stockedustern in
Feld und Flur spazieren. An der Wasserkunst wurde es wieder heller, doch es
half nichts: die frisch geputzten Schuhe waren schlammverschmiert und ich im
kleinen Schwarzen schimpfte wie ein Rohrspatz. Doch es sollte noch unwirtlicher
werden, denn als wir das Handy zu Rate zogen, um den Weg zum Restaurant zu
finden, schickte uns dieses einen Trampelpfad zwischen Bahndamm und Industriebrache
entlang. (Da würde ich nicht mal tagsüber gerne langlaufen.) Nach gut einer
Stunde – diese Angabe stimmte also – kamen wir völlig vertüddelt und dreckig im
Restaurant an. Ich saß halb auf dem Flur, aber egal, ich war jetzt fest
entschlossen das Weihnachtsessen zu genießen, was ich dann auch tat. Den Gästen
am Nachbartisch fiel eine Deckenleuchte auf den Tisch – auch nett.
Den Rückweg legten wir
dann übrigens aufgrund des einsetzenden Regens teilweise per Taxi zurück – wir
waren in fünf Minuten zuhause.
Als ich hier am Schreiben
war, haben die Kater den Weihnachtsbaum umgeworfen – Halleluja!
Alles Gute!
Claudi
Alles Gute!
Claudi
Image: Privat
Haha, danke Claudi - ich hab sehr gelacht. Dieser Spaziergang hätte auch von mir sein können ;).
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