Montag, 12. August 2013

Die Gedanken sind frei!

Ihr merkt sicher, dass meine Blogeinträge ein bisschen unter meinem Zeitmangel leiden... Ich brüte gerade über meiner Diplomarbeit der Tanzpädagogikausbildung und auch sonst ist wieder mal Einiges los ("wie immer", würde ich jetzt gern mit einem tiefen Seufzer schreiben).

Auf der anderen Seite macht man sich natürlich seinen Stress auch selbst. Das höre ich gar nicht so gern (leichter ist es natürlich, die Ursache in den äußeren Umständen zu sehen), aber es ist wahr. Gerade als kreativer Mensch mit vielen Ideen stürmen die Gedanken manchmal derart heftig auf einen ein, dass man aufpassen muss, nicht den Boden zu verlieren.

Gedanken kann man ja leider nicht einfach abstellen. Sie "plappern" unaufhörlich auf einen ein und dagegen kann man tatsächlich nichts tun. Neulich habe ich gelesen, dass wir im Schnitt pro Tag 60.000 Gedanken haben. Unfassbar, oder?? Wenn man wirklich jeden Gedanken bewusst wahrnehmen würde, könnten wir nichts anderes mehr machen - so viel steht fest. Viele glauben ja, dass man mit Meditation die Gedanken zu schweigen bringen kann. Das denke ich nicht - aber man kann sie beobachten und bestenfalls "lenken" bzw. sortieren. Meditieren ist also definitiv eine gute Methode, um mehr Ruhe und Klarheit zu finden. Ebenso wie regelmäßiges Tagebuch schreiben.

Gestern habe ich eine Methode von Vera Birkenbihl ausprobiert, die sie "Seelen-Kläranlage" genannt hat. Großartige Idee: Man nimmt ein großes (!) weißes Blatt, stellt den Wecker auf 3 Minuten (kann auch 1 Minute oder 10 Minuten sein) und fängt an zu schreiben. Ohne zu grübeln, ohne zu bewerten! Einfach und ungefiltert das, was an Gedanken in diesem Augenblick da ist. Keine richtigen Sätze und nicht schön geschrieben, sondern einfach so, wie es hoch sprudelt (also durchaus auch so Dinge wie: "Mein Fuß juckt", "Mist, ich muss noch einkaufen", "Puh, da könnt ich mal wieder putzen!", "Gott, was klebt mir denn da an der Socke?", "Was für ein schönes Blau!" bis hin zu Songtext-Sequenzen, die einem auf einmal in den Sinn kommen können). Es ist nicht so einfach und bedarf etwas Übung, aber ihr werdet staunen, WAS da alles auf den Radar kommt. Teilweise völlig unlogische Szenarien (wird vor allem bei Angst-Gedanken "gern" genommen).

Wozu das Ganze? Man "leert" mal bewusst den Kopf und kann auf diese Art sehr gut beobachten, was da eigentlich im Oberstübchen so rattert. Sie sind ja ein Ergebnis dessen, was sich so in unserem Unterbewusstsein abspielt.

Neulich habe ich den Film "Awake"  gesehen, in dem u. a. auch Rüdiger Dahlke zu Wort kommt (Warnhinweis für alle, die "allergisch" auf spirituelle Ansätze reagieren: Nicht gucken - oder jetzt erst recht gucken *lach*). Dort heißt es, dass wir nur 5 % unseres Lebens bewusst steuern, die restlichen 95 % liegen im Unterbewusstsein! Der Coach Arjuna Ardagh hat in dem Film ein sehr anschauliches Bild für unseren ständig plappernden Verstand: Man soll ihn sehen, wie ein geliebtes (aber sehr nerviges, vielleicht sogar etwas verwirrtes) Familienmitglied, das pausenlos unzusammenhängedes Zeug plappert. Gib ihm durchaus Aufmerksamkeit, aber nimm auch nicht jedes Wort ernst :).

In diesem Sinne wünsche ich euch eine entspannte Woche mit schönen Gedanken!

Image via Pinterest

2 Kommentare:

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