Dienstag, 18. März 2014

Einfach mal anders!


Wir können jeden Tag neu anfangen, uns neu erfinden und dem Leben eine neue (vielleicht völlig andere) Richtung geben!

Ja, stimmt! Zumindest theoretisch oder anders gesagt: Hört sich gut und schlüssig an und wir alle spüren die tiefe Wahrheit in solchen Aussagen. Trotzdem:  Kannst du das "aaaaaber" fühlen?

Das Thema "Neuanfang" beschäftigt uns Menschen - zumindest die meisten von uns. Nicht umsonst gibt es dazu gefühlte Millionen Zitate und Sprüche. Wir alle kennen "In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" von Hermann Hesse, "Gib jedem Tag die Chance, der schönste in deinem Leben zu werden" von Mark Twain oder das allumfassende und für jede Lebenslage passende "Carpe Diem". Letzteres gern als überdimensionales und mahnendes Wandtattoo über dem Sofa im Wohnzimmer. Wieso ist das so?

Es gibt uns scheinbar ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir ALLES ändern könnten. Unser Leben ist veränderbar - jeden Tag! Wenn wir nur wollten, würden, hätten. Oder eben nicht hätten - was auch immer. Diese Zitate rufen uns alle die gleiche Kernaussage zu: Dir passt dein Leben oder Situation XY nicht? Dann mach was! Schluss mit der Jammerei!

Krieg den Arsch hoch! Jetzt! 

Okay, aber warum ist das so schwer? Wieso ändern wir nicht "einfach" unliebsame Situationen? Weil wir Angst vor Veränderungen haben? Weil wir die Verantwortung nicht übernehmen möchten?

Ja, ich denke schon - zumindest trifft das hier und da durchaus auf mich zu. Ich weiß, dass das Leben reine Veränderung IST und, dass Widerstände nichts bringen (außer schlechte Gefühle). Trotzdem habe ich (je nach Situation) ganz schöne Schwierigkeiten, einfach mal alles umzuwerfen, kopfüber in den Strom des Lebens zu hüpfen und mich treiben zu lassen. Wenn ich an dem festhalte, was ich gerade habe, gibt mir das eben (eine zugegebenermaßen trügerische) Sicherheit. So mittendrin anzuhalten, abzubiegen oder womöglich in die andere Richtung zu rennen, erfordert Mut, Vertrauen und vielleicht auch eine kleine Portion Naivität in Form von kindlicher Neugierde und Unbedarfheit. Es wird schon alles gut werden :).

Gerade las ich irgendwo einen netten Spruch (keine Ahnung, von wem):


Was hindert mich wirklich? Vielleicht ist es tatsächlich "nur" die Angst vor dem Unbekannten. Vielleicht fühle ich mich aber auch im Grunde meines Herzens sehr wohl in meiner Situation und jammere nur ein bisschen rum, weil es alle tun (oder weil ich nicht ziel- oder traumlos wirken möchte). Vielleicht will ich auch (noch) nicht zu 100% (!) die Verantwortung für mein Leben übernehmen. Es ist doch auch irgendwie tröstlich, den Lebensumständen die "Schuld" an meinem Dilemma zu geben... Was soll nur werden, wenn ich meine Träume wirklich alle realisiere und jede blöde Situation aus dem Weg räume?

Da ich ja (in beruflicher Hinsicht) 2008/2009 selbst eine radikale Kehrtwende gemacht habe, kann ich zumindest in diesem Bereich nur jedem ans Herz legen, sich diese Frage vor den richtig großen Veränderungen ganz ehrlich zu stellen. Wie groß ist dieser Traum, dein Wunsch wirklich? Warum ist es dein Traum und was erhoffst du dir (mehr Geld, mehr Zufriedenheit, mehr Lebensqualität)? Hast du davon schon als Kind geträumt? Was muss dafür getan/geändert werden? Beschäftige dich nicht nur mit der Frage, was passiert, wenn es NICHT klappt. Frag dich auch, was sein wird, WENN es klappt? Bist du bereit, den Erfolg auszuhalten (die Frage meine ich wirklich ernst, denn oft verbauen wir uns auch deswegen unsere Träume)?

Ich glaube daran, dass wir tatsächlich alles schaffen können. Auch die ganz großen Brocken. Wenn wir wirklich daran glauben und bereit sind, unser Herzblut zu investieren. Klingt nach einem hohen Preis, denn Herzblut ist immerhin kostbar...

Aber jetzt rede ich die ganze Zeit von den bahnbrechenden Dingen. Dabei muss es ja nicht immer gleich die 180-Grad-Wende sein!

Kleinvieh macht bekanntlich auch jede Menge Mist und auch kleine Situationen können die eine oder andere Krise auslösen. Am Wochenende erst stand ich inmitten meines persönlichen Jammertals: Ausbildungswochenende meiner geliebten Yogalehrer-Ausbildung. Ich auf der Yoga-Matte mit einer Übung, die mich sehr unglücklich gemacht hat, weil ich sie nicht wirklich hinbekommen habe (und auch noch immer nicht schaffe).

Mein innerer Kritiker legte gleich ungebremst los: "Gott, bist du unbeweglich geworden. Das konntest du doch mal. Tja, vielleicht bist du einfach zu alt. Das wird nix mehr! Oha, da ist wohl die Molle im Weg. Guck mal, alle anderen können es offenbar.".

Oh ja - FAST wär ich voll drauf reingefallen und hätte mich in einer Endlosjammerschleife über die Ungerechtigkeit des Lebens verloren (jaaaa, ich war schließlich auch vor einigen Jahren sehr krank und habe danach nie wieder meine alte Form & Kraft zurück bekommen und außerdem bin ich ja nun mal keine 20 mehr, blablabla).

Stattdessen habe ich mich entschieden, die Selbstmitleidstränchen wegzuwischen und ab sofort 40 Tage lang jeden Morgen genau DIESE Übung zu machen. In winzig kleinen (!) Schritten und mit ganz viel Geduld :). 40 Tage ist ein ganz besonderer Zeitraum, um Gewohnheiten zu vertiefen oder zu verändern (dazu gibt es in Kürze auch noch mehr hier im Blog).

Ein kleiner Schritt für die Menschheit ;), aber ein riiiiiesiger Schritt für mich.

Ich werde berichten!



Image via Pinterest

2 Kommentare:

  1. Wunderbarer Blog und toller Post! Lese mich schon seit einer Stunde durch einige Posts von dir und bin total beeindruckt und kann mir soviel Ideen und Anregungen mitnehmen, mach weiter so! : )

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    1. Ganz lieben Dank für diese tolle Rückmeldung - ich freu mich sehr!!

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