Dienstag, 1. April 2014

Was du nicht willst...!


Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu..."! 

Absolut richtig. Jeder weiß das und wenn wir Facebookposts mit ähnlichem Inhalt entdecken, "liken" wir ohne zu zögern wie die Weltmeister. Niemand mag Lästereien und üble Nachrede. Niemand will be- geschweige denn verurteilt werden und passiert es uns dennoch, sind wir empört. "Wie KANN er/sie nur!??? Die/der kennt mich doch gar nicht!" Wir fühlen uns falsch gesehen und so ist es ja auch meistens... Niemand kann das fühlen, was wir fühlen und weil niemand unser Leben geführt hat, kann auch niemand unser Verhalten 1:1 begreifen. Noch mal was für's Phrasenschwein: "Urteile nicht über mich, wenn du nicht mindestens einen Kilometer in meinen Schuhen gelaufen bist!". 

Dem kann man beim besten Willen nichts entgegensetzen. Amen! Okay, dann hören wir jetzt einfach damit auf, andere Menschen zu verurteilen? 

Wenn es mal nur so einfach wäre. Hand aufs Herz: Manchmal hat man bei Menschen einfach das Gefühl, dass die Chemie nicht stimmt. Keine Ahnung, wieso. Man hat kein Wort mit der Person gewechselt und dennoch.... Vielleicht erinnert sie/er uns an jemanden, mit dem wir schlechte Erfahrungen gemacht haben oder wir haben ganz einfach Vorurteile. 

Manchmal sind es aber auch ganz konkrete Wesenszüge, die uns total nerven. XY redet zu viel, lacht so laut, jammert immer, kommt nie pünktlich, will immer im Mittelpunkt stehen. Wenn wir davon ausgehen (und davon bin ich überzeugt), dass andere Menschen nur unser Spiegel sind, dann wird es interessant... Wieso nervt es mich so sehr, dass XY so viel jammert? Nervt mich eigentlich mein eigenes Gejammer und XY bietet mir nur gerade die 1A-Panorama-Projektionsfläche?? Möglicherweise... 

Die großartigste (und auch gleichzeitig anstrengendste) Lektion, die ich in der letzten Zeit lernen durfte, ist jedenfalls diese: Alles, was in  meinem Umfeld passiert, hat IMMER etwas mit mir zu tun und ist das Ergebnis meiner Gedanken, Ängste, Worte und Taten. Nicht schön manchmal... Oder sagen wir mal so: Nur schön, wenn es sich um etwas Schönes handelt ;). Die Frage "Was hat das mit mir zu tun?" hilft jedenfalls sofort, alles mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Aber sie ist auch unbequem. Bequemer ist es, einfach über die nervige Person XY zu lästern...

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde mich total blöd, wenn ich mich beim Lästern erwische! Ich würde da wirklich gern an mir arbeiten! Aber selbst, wenn man sich davon total frei machen könnte, gerät man im Alltag immer wieder in Läster-Fallen: "XY hat das und das gemacht - unmöglich, oder?" Was antwortet man da? Wenn man nicht dabei war und das auch so sagt, ergreift man gleich Partei für XY. Wie umschifft man so eine Situation? Ich sage dann gern: "Kann ich nix zu sagen" oder "Hast du mit XY schon drüber gesprochen?", aber auch das kommt meist nicht so gut an. Wer eine Lästerei anfängt, will Zustimmung und eine verhaltene Reaktion ist eine unerwünschte Reaktion. Würde man sagen: "Sorry, ich will nichts Schlechts über XY sagen", steht man gleich wie der "Möchtegern-Gutmensch"da, der den anderen gnadenlos den Spiegel vorhält. Will auch keiner... :).  

Hmmm. Nicht so einfach, oder? Diese Woche werde ich noch etwas zu einem wunderbaren "Hilfsmittel" in Sachen Selbstreflexion schreiben. 

Stay tuned und bis dahin lasst es uns halten wie das Häschen Klopfer (aus "Bambi"): 




Image via Pinterest

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