Montag, 21. Januar 2013

Liebe ist...!








Ja, wir wissen es alle: Wir "sollen" uns selbst lieben, uns nicht mit anderen vergleichen (das macht unglücklich), endlich mal Frieden mit uns und unserem Körper machen! Es gibt unendlich viele gut gemeinte (und richtige!) Ratschläge dazu. Aber wie genau soll das gehen? Einen entsprechenden Schalter gibt es leider nicht und sich das immer wieder mit erhobenem Zeigefinger vorzubeten, gibt uns leider auch kein wirklich zuversichtliches Gefühl...

Leider sitzt die eigene Meinung über uns selbst sehr tief. Vielleicht hat mal jemand in der Schule etwas Abfälliges über unsere Oberschenkel gesagt oder die eigene Mutter hat gern seufzend betont, dass wir DIESE Nase (Haare, Beine, Hände) ja offenbar vom Vater geerbt haben? Es gibt viele Gründe für ein negatives Selbstbild, aber eigentlich sind sie auch egal...! 

Ich glaube, dass wir in der Lage sind, unser Selbstbild zu ändern. Sicher nicht von jetzt auf gleich, aber mit einer ordentlichen Portion Ausdauer! Es hat viel damit zu tun, im (berühmten ;)) JETZT zu bleiben und sich nicht mit seinem Körper in der Vergangenheit zu vergleichen. Hallo - hat hier noch jemand außer mir Hosen in diversen Größen im Kleiderschrank? Immer, wenn man den Impuls hat, die Teile zu entsorgen, ruft eine innere Stimme trotzig: "Hey, da passe ich bestimmt wieder rein - irgendwann". Ständig in der Zukunft zu leben, macht natürlich genauso wenig Sinn. Wer kennt nicht die beliebten "Wenn-dann-Sätze"?: 


  • Wenn ich erst xy kg abgenommen/zugenommen habe, dann geh ich auch mal zum Sport!
  • Wenn ich erst etwas gelenkiger bin, gehe ich auch mal zum Yoga!
  • Wenn ich erst meine Cellulite reduziert habe, dann gehe ich auch schwimmen!
  • Wenn mein Körper in Bestform ist, dann bin ich auch bereit für eine (neue) Liebesbeziehung!

Schon beim Lesen wird klar: Wir machen uns nicht nur etwas vor, sondern wir setzen uns mit derartigen Aussagen schon im Ansatz schachmatt! 

Okay, klingt einleuchtend - aber WAS kann man denn nun wirklich tun???

Natürlich habe ich kein Patentrezept, aber ich habe ein paar Ideen und die teile ich natürlich gern mit euch.  

Vielleicht hast du ja mal Lust, damit zu experimentieren? Meine Empfehlung ist, die folgenden Ideen mal eine Woche lang täglich auszuprobieren und zu beobachten, ob sich etwas ändert:

  • Schreibe eine Woche lang jeden Tag 5 Dinge auf, die du an dir liebenswert findest (sie dürfen sich auch gern wiederholen, aber nimm dir bitte etwas Zeit dafür und "horche mal in dich hinein").
  • Bitte eine Person, die dir Nahe steht und der du vertraust, ebenfalls 5 Dinge aus seiner/ihrer Sicht zu nennen. Das klingt peinlich, ist aber sehr interessant und schön (wir sagen uns so etwas viel zu wenig!!!).
  • Achte eine Woche lang darauf, wie du innerlich über dich bzw. zu dir selbst sprichst und revidiere SOFORT negative Aussagen. Wenn du dich bei inneren Gemeinheiten erwischst ("Meine Güte, wie siehst du bloß wieder aus???!"), gleiche diese Aussage SOFORT aus! Sage dir direkt nach so einem "Killersatz": Ich liebe dich genauso wie du bist!! Das Ganze kannst du auch tun, wenn du dich im Gespräch mit anderen selbst runter machst (aber auch dann empfehle ich den "Gegensatz" innerlich aufzusagen ;)).
  • Jetzt wird es ernst *lach*: Schau dir jeden Morgen und Abend im Spiegel in die Augen und sage dir: "XY, ich liebe dich von ganzen Herzen - du bist wunderbar!" Extra-Tipp von Francois Levannier (wunderbarer Business, Life und Spirit Coach® aus San Francisco): Bring dich vorher ganz kurz in eine liebevolle Stimmung, indem du z. B. an einen Menschen denkst, den du liebst. Er hat ein tolles Video dazu (in englischer Sprache). 

Wenn dir das alles für den Anfang zu schwierig ist, ist hier noch eine schöne (und super schnelle) Idee, die unbewusst arbeitet. Allerdings mit der Empfehlung, dieses 60-Sekunden-Video mindestens 21 Tage lang wirklich JEDEN TAG anzusehen:




Das folgende wunderbare Gedicht zum Thema "Selbstliebe" hat Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag geschrieben (ich habe es schon einmal im August 2011 gepostet, aber man kann es nicht oft genug lesen). Es ist eines meiner absoluten Lieblings-Gedichte und man kann beim Lesen gar nicht aufhören zu nicken...:

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich , das nennt man “Authentisch-Sein”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt,
ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste,
dass weder die Zeit reif,noch der Mensch dazu bereit war,
auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß, das nennt man “Selbstachtung”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man “Reife”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

habe ich verstanden,´dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist  – von da konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt sich “Selbstachtung”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte
für die Zukunft zu entwerfen.

Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet,

was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man “Ehrlichkeit”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

habe ich mich von allem befreit was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das “gesunden Egoismus”, aber heute weiß ich, das ist “Selbstliebe”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt, das nennt man “Einfach-Sein”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,

da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann,
als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner,
diese Verbindung nenne ich heute “Herzensweisheit”.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,

Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich, das ist das Leben!

2 Kommentare:

  1. Mein Gott, was für ein schönes Gedicht und was für ein wunderbarer Artikel!
    Ich habe im letzten Jahr auch damit angefangen mich von Dingen und Menschen zu trennen, die mir nicht gut tun. Das war die beste und sinnvollste Entscheidung seit langem, auch wenn sie erstmal Überwindung gekostet hatte.
    Außerdem hat mir der Sport, speziell Yoga, ganz viel gegeben. Wobei ich glaube, dass es egal ist womit man sich beschäftigt, Hauptsache man tut dies intensiv und ganz bewusst nur für sich.
    Ich habe darüber hinaus Eigenschaften abgelegt, welche ich an mir selbst nicht mochte. Zum Beispiel stehe ich (als Langschläfer) jetzt immer um 6 Uhr auf um möglichst viel vom Tag zu haben. Wenn man solche gravierende Änderungen einfach ein paar Wochen durchhält, werden sie irgendwann normal. Man fühlt sich gut und ist stolz auf sich, weil man sich selbst etwas bewiesen hat! Ich fühle mich jetzt viel fitter und ausgeglichener. Und wichtig ist auch alles in kleinen Schritten zu verändern. Meine tägliche Yogapraxis habe ich z.B. immer noch nicht eingeführt, weil mir im Moment der Antrieb fehlt. Aber ich mache mich deswegen nicht verrückt oder setze mich unter Druck, da ich weiß, dass ich es irgendwann schaffe.
    Ich wünsche allen die nötige Kraft und den funken Ehrgeiz, der vielleicht bis jetzt noch gefehlt hat, um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Eigentlich ist es ganz einfach, man muss nur anfangen :)

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  2. Amen meine Liebe! Da hast du wahre Worte gesprochen :).

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