Dienstag, 9. August 2011

Nachgefragt!


Hallo Stephie,

ich muss heut auch mal eine Frage loswerden: Warum machen wir in den gracekursen "Plyos"! Also nicht, dass sie mir nicht gefallen ;-), aber ich frage mich, welchen genauen Zweck sie eigentlich haben.


Liebe Grüße
A.

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Liebe A.,

du wirst lachen, aber das Thema "Plyos" habe ich schon seit einiger Zeit für den Blog im Hinterkopf! Darum freue ich mich besonders über deine Frage und nehme sie gleich mal als Aufhänger :).

Plyometrics wurden ursprünglich (in den 90er Jahren) dazu benutzt, um Sprunghöhe, Beweglichkeit und Kraft zu steigern. Gut, in unserem Training geht es nicht so sehr um die Sprunghöhe, aber interessant ist dieser Aspekt trotzdem: Angeblich kann man mithilfe von plyometrischen (regelmäßigen und richtig ausgeführten!!) Übungen innerhalb von sechs Monaten die persönliche Sprunghöhe um ca. 30 cm steigern. Das finde ich durchaus beachtlich. Bei grace nutzen wir die Übungen, weil es dort um Beweglichkeit und Kraft geht. Kraft und Bewegungsgeschwindigkeit werden mithilfe der Plyos miteinander verbunden.

Wir sprechen von Plyos, wenn der Muskel zuerst stark gedehnt (belastet) und danach kräftig kontrahiert (zusammengezogen) wird. Jeder von euch kennt sicherlich diese Männer-Liegestütze, wo man(n) sich vom Boden abdrückt, kurz in der Luft in die Hände klatscht und dann wieder im Liegestütz kommt. Früher dachte ich, dass das nur dazu dient, um ein bisschen anzugeben *lach* - heute weiß ich, dass es durchaus eine sinnvolle Übung zur Kraftsteigerung ist. Übrigens: Wem diese Variante zu hart ist, dem kann ich empfehlen, das Ganze an der Wand zu machen (Füße ein gutes Stück von der Wand weg, dann wie ein Brett nach vorn lehnen, Hände aufstützen, Ellenbogen beugen, hoch- bzw. wegdrücken, klatschen und mit gebeugten Ellenbogen!!! wieder "landen"!).

"Ply" und "Metric" sind übrigens die lateinischen Wörter für "Fortschritt" und "messbar". Plyometrics basieren auf einer physikalischen Entdeckung bzw. Grundlage: Wenn sich der Muskel plötzlich (!) dehnt, reagieren die Rezeptoren im Muskel und senden ein Warnsignal ans Gehirn: "Achtung, da ist Gefahr in Verzug"! Das Gehirn reagiert auf diesen Impuls automatisch mit Kontraktion, um diese Dehnung zu stoppen. Das beugt möglichen Verletzungen vorzubeugen.

Wer jetzt also loslegen möchte: Bitte achtet immer darauf, euch vorher aufzuwärmen!!! Bei Sprüngen zuerst in die Knie gehen, abspringen und bis in die Fußsspitzen strecken und unbedingt wieder in den Knien landen!!! Ein bisschen ist es so, wie aus dem Stand einen Basketballkorb zu werfen :-).

Image via laurencemillergallery.com (halsman-jump-marilyn-monroe-high+low.com)

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