Donnerstag, 15. Januar 2015

Claudis Corner | I'm freaky


"Ich ruhe in mir selbst", diesen Satz habe ich während der vergangenen Tage oft mantraartig vor mich hingesagt. "Ich ruhe in mir selbst, denn auch wenn ich mich jetzt ärgere, wird sich an der Situation nichts ändern." Gemeint war der Umstand, dass ich entgegen aller Planungen krank geworden bin – und ratet mal was: es passte mir gar nicht in den Kram. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Zeit für so was. Krank und zum Nichtstun verdammt, rumliegen und einfach nur klarkommen – mehr war erstmal nicht.

Natürlich habe ich mich trotzdem geärgert, denn ich wollte gesund und stark und voller Elan in das neue Jahr starten. Tschakaaaaaa....stattdessen gab es Katzenjammer und Fieberträume.

Ich frage mich, warum ich als jemand, der sich eigentlich als gelassen einschätzt, so ein Problem mit (vermeintlichem) Kontrollverlust hat. Ich weiß, man kann nicht alles um sich herum im Griff haben – ich möchte das aber. Ich möchte steuern und lenken, statt mich Unvorhergesehenem hingeben zu müssen. Was bedeutet das nur? Warum will ich immer alles im Griff haben? Vielleicht komme ich noch dahinter? Ich trainiere ja täglich weiter und denke auch stets an die mahnenden und lieben Worte erfahrener Menschen. Sie sagen: "Lass los!" Und "Manchmal muss man sich einfach auf die Situation einlassen und akzeptieren, dass es eh anders kommt, als man denkt!" (Wie recht sie haben!)

Beispiel: Frisch genesen auf dem Weg zur Arbeit – extra früh losgefahren, weil man ja eh schon ein paar Tage gefehlt hat – und: Stau. Nicht weit gekommen, geht es per stop'n'go die ganze Vahrenwalder Straße runter, weil Chaos auf der A2 und Rückstau und eine kaputte Ampel für die morgendliche Pendlerschwemme einfach zu viel waren. Klar, zuerst saß ich wieder voll freaky hinterm Steuer und wütetet vor mich hin. (Ich fluche dann gerne! ...und wie schlecht die anderen Auto fahren, Gottogott!) Doch nach einer Weile fügte ich mich in mein Schicksal und kroch mit allen anderen brav Meter für Meter dem Ziel entgegen. Hilft ja nix.
Dienstag lief es zäh, Mittwoch war das Durchkommen schwierig – aber ich will mich nicht mehr drüber aufregen. Es verschwendet Energie und vermiest die Laune. Heute morgen habe ich gedacht: "Nächsten Tag dringend woanders langfahren und den Straßenverstopfern entgehen." Jetzt gerade denke ich: "Wozu?" Losfahren und gucken, wie es ist - nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Hauptsache ist ja, gesund und munter ankommen. Man kann nicht alles im Griff haben und schon gar nicht den morgendlichen Straßenverkehr....

Ich hoffen, dass ich es weiterhin schaffe, ruhig zu bleiben. Generell.

Wobei natürlich auch das Kontrolle haben unter Kontrolle haben etwas komisch anmutet...haha, naja. Ich wünsche euch Gelassenheit.

Claudi

Image via Pinterest

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

movenyo@arcor.de